Liebe Tierbesitzer, wir brauchen jetzt dringend Ihre Hilfe. Der unkontrollierte Einsatz von Antibiotika kann die Bildung resistenter Keime fördern. Deshalb arbeiten seit Jahren Humanmediziner und Tiermediziner an Strategien und Konzepten um einen verantwortungsbewussten Einsatz von Antibiotika zu gewährleisten. Die Vorschläge, die mit der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) sowie der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), dem Europäischen Zentrum für Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC), der OIE und WHO abgestimmt waren und einen wissenschaftlich fundierten One-Health-Vorschlag darstellten wurden dem Ausschuß für Umweltfragen der öffentlichen Gesundheit und Lebensmittelsicherheit des EU-Parlamentes (ENVI) zur Abstimmung vorgelegt. Mit Befürchtungen, die auf veralteten Annahmen über den Missbrauch von Antibiotika im Tierbereich und einer völligen Fehlinterpretation der WHO-Empfehlungen beruhen, lehnte die Kommission den Vorschlag ab. Final muss nun noch das europäische Parlament Mitte September über den Vorschlag abstimmen. Wenn der vom zuständigen Berichterstatter eingebrachte Entschließungsantrag im Europäischen Parlament Mitte September eine Mehrheit findet, dann wäre ein komplettes Anwendungsverbot von Fluorchinolonen, Cephalosporinen der 3.und 4. Generation, Polymyxinen und Makroliden in der Tiermedizin kaum mehr abzuwenden. Nach Auffassung der EU-Kommission wären dann auch Ausnahmen für Einzeltiere bei schwerwiegenden Infektionen nicht mehr möglich. Viele Krankheiten könnten dann also nicht mehr adäquat oder schlimmstenfalls gar nicht mehr behandelt werden. Das hätte dramatische Auswirkungen für den Tierschutz bei allen Tierarten! Es betrifft nicht nur Nischenmedikamente sondern zum Beispiel auch die Floxacine (Baytril, Marbocyl, Veraflox) und Polymyxin B (Surolan), die seit Jahrzehnten Tierleben retten und gerade für Meerschweinchen und Kaninchen oft unsere einzige Therapieoption darstellen. Es betrifft Präparate die zum Teil als einzige in der Lage sind wirksame Spiegel im Gehirn, Rückenmark, Knochen, den Gelenken oder der Prostata zu erreichen. Seit Jahren kämpft die Tierärzteschaft um einen verantwortungsvollen Umgang mit diesen Präparaten und es wurde viel erreicht. Ein komplettes Verbot aber macht uns nicht verantwortungsvoller sondern in vielen Fällen machtlos. Deshalb startet der Tierärzteverband mit Unterstützung der Kammern, des Deutschen Tierschutzbundes und zahlreichen Tierhalterverbänden eine Unterschriftenkampagne. Ziel der Kampagne ist es, 500.000 Unterschriften von Tierärzten/innen und Tierhaltern/innen gegen das vom EU-Parlament geplante weitreichende Antibiotikaverbot zu sammeln. Außerdem wurde auch eine Online-Petition gestartet, die zwar inhaltlich auf die Kampagne des Tierärzteverbandes Bezug nimmt, aber nicht von ihm initiiert wurde. Für alle die, die nur die Möglichkeit online haben ist das auch eine gute Möglichkeit gehört zu werden. Jede Unterschrift zählt! Bitte kommen sie in die Praxis zur Unterschrift oder tragen sie sich in das Unterschriftenformular ein Nehmen Sie sich eine Liste mit und bitten Sie Freunde und Familie um Unterstützung Aus Datenschutzgründen dürfen Unterschriftenlisten nicht an öffentlichen Orten insbesondere nicht an Orten mit erhöhtem Publikumsverkehr ausliegen. Gehen Sie mit den Listen daher bitte vertrauensvoll um. Schicken Sie die Listen fristgerecht an den BpT (Adresse unter der Liste), an uns oder bringen sie sie in der Praxis vorbei oder werfen sie die Listen bei uns in den Briefkasten. vielen lieben Dank schon im Voraus für Ihre Unterstützung |
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